article1

Haarausfall im Alter

Was können Sie in erster Linie tun, wenn Sie unter Haarausfall leiden? So abgedroschen dieses Argument sein mag, aber eine gesunde Lebensführung ist wie so oft das A und O, auch gegen Haarausfall: ausgewogene Ernährung, Bewegung und frische Luft, meiden von Stress und Genussmitteln sowie regelmäßige Blutkontrollen zur Feststellung von Mangelerscheinungen. 

Altersbedingter Haarausfall wird in der Gesellschaft gerne als Männerproblem angesehen. Entsprechend ist es zumeist akzeptiert, dass Männer, auch in höheren beruflichen Positionen, im fortgeschrittenen Alter lichtes Haar oder Glatze tragen. Doch auch bei Frauen ist das Schreckgespenst Haarausfall weiter verbreitet als generell angenommen wird. Deshalb greifen besonders Frauen oft zu Haarersatz wie Haarteilen, Perücken, Implantaten oder versuchen, mit Therapien den Haarverlust zu bekämpfen. Mit den Haarersatz-Möglichkeiten im Alter werden wir uns allerdings erst im nächsten Eintrag beschäftigen. Zuerst stellt sich die Frage: woher kommt der Haarausfall im Alter eigentlich?

Genau genommen ist der altersbedingte Haarausfall gar kein Haarausfall, sondern nachlassendes Haarwachstum und Haarneuwachstum. Die Produktion der hierfür zuständigen körpereigenen Wachstumsfaktoren beginnt bereits ab dem 20. Lebensjahr zu sinken, ähnlich wie bei den Sexual- oder Wachstumshormonen. Bereits im 60. Lebensjahr kann die produzierte Menge teilweise nur noch 25% der Ausgangsmenge betragen. Die Haare fallen durch verkürzte Wachstumsphasen schneller aus, es dauert länger, bis sie wieder nachwachsen, und manche Haarwurzel bildet gar kein Haar mehr nach. Standardmäßig geht das Haar zuerst am Scheitel und dann an weiteren Stellen des Oberkopfes aus, bis der klassische Haarkranz entsteht.

Soviel zum generellen Haarausfall im Alter. Bei älteren Damen kommen weitere Faktoren hinzu. Zu über 80% ist ihr Haarausfall bedingt durch die sogenannte „Alopezie“. Dies bedeutet, dass der Anteil der männlichen Hormone im Körper (der Androgene, daher der Name) überdurchschnittlich hoch ist. Bei etwa jeder zehnten Frau führt dies schon im jüngeren Erwachsenenalter zu Haarverlust. Zumeist tritt Alopezie allerdings mit fortgeschrittenem Alter (wo die Zahl der weiblichen Sexualhormone naturgemäß abnimmt) und spätestens den Wechseljahren auf den Plan. Die Hormonbalance im Körper ist stark anfällig für Schwankungen, die bekanntlich in den Wechseljahre besonders geballt auftreten. Weiterhin werden oft hinterher jahrelang konsumierte Hormonpräparate abgesetzt, was die Alopezie zusätzlich begünstigt. Die männlichen Hormone greifen die Haarfollikel an und lassen sie verkümmern. Oft kann man deshalb an bereits stark durch Haarausfall betroffenen Stellen weißen oder farblosen Flaum erkennen – die verkümmerten Follikel produzieren zunehmend dünnere und am Ende nur noch rudimentäre Haarstrukturen. Spätestens dann greifen viele Frauen zu Haarersatz, weshalb man selten Frauen mit diesem Stadium des Haarausfalls sieht.

Zusätzlich erwähnt werden sollte noch der veränderte Stoffwechsel nach den Wechseljahren. Da durch die ausbleibende Regelblutung nicht mehr turnusmäßig Giftstoffe ausgeschieden werden können, müssen diese durchgängig abgebaut werden. Das führt dazu, dass der weibliche Körper inflationär Mineralstoffe verliert – welche für gesundes Haarwachstum essentiell sind!

Neben diesen hormonellen Verursachern von Haarausfall im Alter (und abgesehen von genetischen Ursachen, mit denen wir uns an dieser Stelle nicht beschäftigen möchten) gibt es natürlich noch weitere Gründe. Im Alter ist der Körper generell schlechter mit Nährstoffen (z.B. Eisen) versorgt, welche, wie oben zum Thema Mineralstoffe bereits erwähnt, wichtig für gesunde Haare sind. Psychische Faktoren wie Stress und Überlastung führen bekanntlich auch zu Stress für den Stoffwechsel, welche wiederum auf die Hormonbalance wirken können. Auch ein übersäuerter Körper kann Grund für vermehrten Haarausfall sein.

Was können Sie in erster Linie tun, wenn Sie unter Haarausfall leiden? So abgedroschen dieses Argument sein mag, aber eine gesunde Lebensführung ist wie so oft das A und O, auch gegen Haarausfall: ausgewogene Ernährung, Bewegung und frische Luft, meiden von Stress und Genussmitteln sowie regelmäßige Blutkontrollen zur Feststellung von Mangelerscheinungen.